Ende März auf der Bühne: die Rote Zora
„Wir brauchen harte Fische für die Marktstände und weiche für die Schlacht“, sagt Frau Naumann, die das Achtklass-Stück in diesem Jahr als Regisseurin zusammen mit Herrn Stanszus betreut. Der Musiklehrer zeigt den Schülerinnen und Schülern den komplexen Bühnenplan. Große, schwere Holzplatten müssen aus dem Schulfundus geholt, bunt angestrichen und in Häuser verwandelt werden. Die Kinder schieben sie auf der Bühne an die richtige Stelle und sichern sie, damit sie nicht umstürzen.
am 25. und 26. März - jeweils um 20 Uhr - interne Veranstaltung
3G-Regel (geimpft, genesen, getestet - jeweils mit offiziellem Nachweis, der am Eingang vorzulegen ist). Im Zuschauerraum gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske.
Wenn alle mithelfen, entsteht etwas Großes.
Ein Blick auf den Kalender: Noch knapp vier Wochen bis zur Premiere. Drei Schulmütter stellen an mehreren Sonntagnachmittagen ihre Nähmaschinen auf, schneiden glänzende Stoffe zurecht, stopfen Zuschnitte mit Füllwatte aus und schieben Reis oder Erbsen hinterher. So entstehen in liebevoller Feinarbeit große und kleine, graue, braune und blaue Fische, die glitzern und glänzen, als hätten sie tausend Schuppen. Wahre Kunstschätze für das Bühnenspiel. Ohne Elternhilfe geht es nicht. Aktiv sind aber auch die Achtklässler selbst.
In der Bühnenbau- und Requisite-AG werden Bohrmaschine, Säge, Hammer und Raspeln aufgeteilt, es wird laut und zugleich sehr leise, denn keiner schwatzt jetzt mehr. Es ertönt Hämmern, Sägen und Bohren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und Sie, liebe Eltern und Freunde der Schule, können sich am 25. und 26. März - jeweils um 20 Uhr - selbst davon überzeugen, wenn Sie sich bei den öffentlichen Aufführungen aus dem Festsaal in eine kleine kroatische Küstenstadt am Meer träumen.
Worum es geht im aktuellen Achtklass-Spiel
Im Zentrum steht die Rote Zora, ein Waisenmädchen mit leuchtend roten Haaren.
Zusammen mit anderen heimatlosen Kindern wohnt sie in einer Bergruine oberhalb der kroatischen Stadt Senj und schlägt sich mit Diebstählen durch. Die Kinderbande, die sich selbst „die Uskoken“ nennt nach dem Vorbild der Freiheitskämpfer, die einst die Burg bewohnten, ist enttäuscht von der Erwachsenenwelt. Und verfeindet mit den wohlhabenden Gymnasialkindern der Umgebung, die auf die mittellosen Waisenkinder herabschauen. Die Uskoken organisieren selbstständig ihren Alltag geprägt von Werten wie Zusammenhalt, Treue und Fairness. Und dann überschlagen sich die Ereignisse. Der junge Halbwaise Branko tritt auf. Er ist der Sohn eines angesehenen, aber nur selten zuhause anwesenden Violinisten. Brankos Mutter ist tot. Die herzlose Großmutter will ihn nicht bei sich aufnehmen. So muss er alleine klarkommen, nur wie? Hungrig greift er auf dem Markt nach einem Fisch, der auf den Boden gefallen ist. Und wird des Diebstahls verdächtigt. Niemand ist da, der ihm helfen kann. Wirklich niemand? Die Rote Zora findet ihn eingesperrt hinter Gittern, und jetzt hält sie nichts mehr. Klug und zielstrebig befreit sie Branko aus dem Gefängnis und nimmt ihn mit auf die Burg zu ihrer Bande, ihrer Wahlfamilie. Gemeinsam helfen die Kinder nun dem gutmütigen Fischer Gorian beim Thunfischfang. Denn Gorian ist der einzige Erwachsene, der sie wertschätzt, versteht und nicht verurteilt. Aber auch Gorian hat Probleme. Es wird nochmal richtig spannend. Aber mehr wollen wir hier nicht verraten.
Kein Tag ohne Proben
Längst haben sich unsere Schülerinnen und Schüler vertraut gemacht mit dem literarischen Stoff von Kurt Held (1897 -1959) und die eigenen Textrollen auswendig gelernt. In diesen Tagen proben sie ganztags auf der Bühne. Dabei liegt nicht jedem und jeder der große Auftritt. Und doch fallen Unsicherheiten und Ängste ab, wenn das Bühnenspiel erst in Schwung kommt, wenn Betonung, Mimik und Gestik eingeübt sind und die Wege auf der Bühne auch. Es ist eine intensive, eine aufregende und auch anstrengende Zeit für die betreuenden Lehrer*innen die sich rund um die Uhr kümmern, und die Schülerinnen und Schüler.
Was wird bleiben und was neu entstehen in den jungen Menschen aus diesen wochenlangen Vorbereitungen auf die Theateraufführung?
Der Schriftsteller Kurt Held, der 1941 dieVorlage des Stückes, das gleichnamige Jugendbuch schrieb, sagte:
„In der Roten Zora soll sichtbar werden, dass fast immer nur der Arme für den Armen eintritt.“ Was sichtbar werden wird in unseren Achtklässlern, wenn sie ihr Stück auf die Bühne gebracht haben, werden wir schon bald gespannt verfolgen können.
am 25. und 26. März - jeweils um 20 Uhr - interne Veranstaltung
3G-Regel (geimpft, genesen, getestet - jeweils mit offiziellem Nachweis, der am Eingang vorzulegen ist). Im Zuschauerraum gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske.
Impressionen